Kopfkino

Das „Kopfkino“ ist eine Installation uns unserer Studioproduktion „Schatten“. 
Der Aufbau: 

Das Kopfkino besteht aus zwei Komponenten. Ein Würfel hängt von der Decke und ist im Inneren mit zwei Monitoren bestückt. Außerdem findet der Besuchen Kopfhörer im Inneren vor. Die zweite Komponente ist ein Podest, was gleichzeitig als Endless Mirror fungiert. Diese beiden Komponenten regieren jeweils aufeinander. 

Der Ablauf :

Im Ruhezustand zeigen die beiden Monitore ein weißes Bild. LED-Streifen die am äußeren Rand des Podestes angebracht sind, leuchten ebenfalls in Weiß. Wenn der Besucher auf das Podest tritt und sich in den Würfel begibt, schalten die äußeren LED’s auf Rot, was zeigt, dass diese Station gerade besetzt ist. Der Besucher setzt sich die Kopfhörer auf und ausgewählte Filmszenen fangen an auf den Monitoren abzulaufen. An bestimmten Stellen des Filmes wird ein sogenannter Tunnelblick aktiviert. Das Bild wird leicht verzerrt. 

Dieser Tunnelblick kann durch die Kopfbewegung des Besuchers gesteuert werden. Dies wird durch einen Gyrosensor realisiert, der mit den Kopfhörern verbaut ist.  
Am Ende des Films wird der Endless Mirror im Podest aktiviert. Wenn der Zuschauer dann aus dem Kopfkino tritt, schalten die LED’s des Podestes wieder auf Weiß, der Endless Mirror wird deaktiviert und die Monitore zeigen wieder ein weißes Bild. Die Installation ist wieder im Ursprungszustand und kann von einem weiteren Besucher benutzt werden. 

Technische Umsetzung 

Um zu überprüfen, ob sich ein Besucher im Kopfkino befindet, wird ein Ultraschall-Sensor verwendet. Dieser sendet in einem Intervall Schallwellen im Ultraschallbereich aus um empfängt diese wieder. Wenn die Schallwellen auf ein Hindernis treffen, werden diese an den Empfänger zurückgeworfen. Durch die Schallgeschwindigkeit und die Zeit, die die Schallwelle vom Senden bis zum Empfangen gebraucht hat, lässt sich die Distanz, die die Schallwelle zurückgelegt hat berechnen. Wenn sich nun ein Besucher in das Kopfkino stellt, wird die Distanz kleiner und somit ist man in der Lage zu überprüfen, ob sich jemand im Kopfkino befindet. 
Damit die LED’s des Podests von Weiß auf Rot schalten, wird ein Befehl über UDP an ein Arduino gesendet, dass im Podest verbaut ist und die Farben der LED’s steuert. Damit ein Arduino über WLAN Werte empfangen kann, wird ein WLAN Modul verwendet. Dieses wählt sich automatisch im Netzwerk ein.  
Der Ultraschall-Sensor und der Gyrosensor senden über einen weiteren Arduino seriell die jeweiligen Daten an einen Mini-PC auf dem eine vvvv-Anwendung läuft. Dieser Mini-PC ist auf der Oberseite des Kopfkinos verbaut. Die vvvv-Anwendung sendet an das WLAN Modul einen Befehl, wenn die Distanzwerte, die der Ultraschall-Sensor sendet, einen bestimmten Wert unterschreiten. Des Weiteren sendet die Anwendung einen Befehl, wenn der Endless-Mirror an- und ausgeschaltet werden soll. 
Wenn der Tunnelblick aktiviert wird, wertet die vvvv-Anwendung die Daten des Gyrosensors aus. Der Gyrosensor gibt über die Beschleunigung die auftritt, wenn der Besucher den Kopf hin-und herbewegt, den aktuellen Winkel des Sensors aus. Diese Daten werden in Koordinaten umgerechnet. Somit kann errechnet werden wo der Besucher gerade hinsieht und wie sich die Verzerrungsmaske des Tunnelblicks ändern muss.  
Durch die vielen Schnittstellen wird die Installation „Kopfkino“ zu einer spannenden Installation und zu einer kleinen technischen Herausforderung.  
 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert