CUCme

Die Event Media Produktion: “CU Cme” [see you see me] präsentierte eine Event Media Installation zum Thema „Privatheit und Öffentlichkeit“.

Spätestens seit Orwells Roman „1984“ ist die Vision vom gläsernen Menschen ein ständig wiederkehrendes Motiv in Literatur und Film. Heute, im Informationszeitalter angekommen, sind viele Aspekte dieser Fiktion real geworden. Allen Warnungen der Datenschützer zum Trotz, geben immer mehr Menschen ihre persönlichsten Daten freiwillig im Internet preis. Die Auswirkungen dieser Unbedarftheit sind nur selten unmittelbar spürbar. Der Staat schränkt die Freiheiten des Bürgers, im Namen der Terrorabwehr, zunehmend ein – etwa mittels biometrischer Datenerfassung, Handytracking, Überwachungskameras im öffentlichen Raum etc.. Was genau mit den gesammelten Daten passiert und welche Gefahren tatsächlich lauern, bleibt dabei im Verborgenen.

Im Eingang der Hochschule loggten sich die Besucher in Terminals mit Namen ein. Gleichzeitig wurde unbemerkt ein Foto gemacht. Die Daten wurden bei der WEbsite 123people.de eingespeist und das Onlineaktionsprofil des Individuums an eine Applikation weitergereicht, die später von Besuchern über einen Multitouchtable innerhalb der Installation abgerufen wurde.

Die Installation selbst begann mit einem dunklen Gang der zum “Bodyscanner” führte. Jeder Einzelne wurde gescannt und dann in mit 4 oder 5 weiteren Individuen in einem schmalen “Warteraum” zum Hören von Stasiberichten und Ideen zum Überwachungsstaat verleitet. Dann begab man sich in den “Gedächtnisraum”, dessen 4 Wände, Fussboden und Decke interaktiv auf die Besucher reagierten. Alles was der Besuchter tat rief eine Reaktion hervor. Die scheinbare Gleichzeitigkeit löschte das Bewusstsein für Vorher und Nachher aus. Immer geschah etwas, nur wer unbeweglich war, löste auch nichts aus. Von Dort ging es in den “Kucklochgang”. 5 Kucklöcher gaben verbotene und heimliche Szenen preis. Anschliessend öffnete sich eine Tür mit zwei Eingängen. Besucher wählten zwischen der “Täter-” und der “Opfertür” und gelangten in den “Überwachungsraum”, derweil die Entscheidungen der Besucher auf zwei Monitoren gezählt und abgebildet wurde. In Überwachungsraum befanden sich zwei Multitouchtable über die die anderen Besucher innerhalb der Installation getrackt wurde und deren Profil bei 123people.de einsehbar wurde. Das Ende leitete eine schmale Lichtröhre ein, sie führte zum “Anklageraum”. Dort wurden die Besucher der Informationsunterschlagung bezichtigt und unfreundlich über den Treppenausgang entlassen. Sie waren nicht mehr Teil der Installation und des gespielten Sicherheitsstaats.

16 Studierende haben mehr oder minder Tag und Nacht an dieser Event Media Installation gearbeitet. Es entstanden 7 Räume, einige Tunnel, es wurden Unmengen von Kabel und Anschlüsse verarbeitet, Licht, Medien verbaut und angesteuert, Wände aufgestellt und verkleidet, gefilmt, animiert, gestaltet, konzipiert, verworfen, verbessert, geschnitten, geklebt, programmiert, gedruckt und getestet.

 

Christiane Paul, Kuratorin für Neue Medien im Whitney Museum

„Die Arbeit CUCMe gefällt mir sehr gut, eindrucksvolle Installation und gut durchdacht. Sehr gut.“

StudiengangNameVorname
ErasmusBartElise
AMBBeckmannPatrick
MWBBendelDaniela
MWBChehoudJohn
AMBDulay-WinklerFrederic
MWBEckhardtRobin
AMBHaselJasmin
AMBHeilandLisa
AMBHelbergerJohannes
MWBHertzMarius
AMBSarabiaStephanie Ann
AMBSchellMoritz
AMBStolpmannBjoern
MWBWankerMaja
MWBWeizemannTanja
MWBYüzelAtilla

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert