Eindrücke von der Vernissage im Haus der Wirtschaft am 30.09.2010





Studioproduktion
Heute ist es nun soweit: Die Ausstellung Verbindungen wird um 18:00 Uhr im Haus der Wirtschaft eröffnet. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir innerhalb dieses künstlerischen Ambientes mit vielen weiteren Künstlern ausstellen dürfen. Neben „senses reconnected“ werden Videos, Fotografien, Malereien und Plastiken zu sehen sein.
Sie sind herzlich eingeladen heute Abend zur Vernissage zu kommen: ab 18:00 Uhr, Meidinger Saal im Haus der Wirtschaft (Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart)
Außerdem haben Sie noch zwei Wochen lang die Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen (Ende der Ausstellung: 15.10.2010).
Im Rahmen der Ausstellung finden im Haus der Wirtschaft zwei Themenabende statt:
Donnerstag, 7. Oktober 2010 von 18 bis 20 Uhr
„Warum und nach welchen Regeln sammeln Unternehmen Kunst? Hat Kunst dabei eine Bedeutung jenseits der Dekoration von Foyers und Büros?“
mit Alexandra Cozgarea, Art Curator SAP AG, und Christiane-Valerie Gerhold, Leiterin Kunstkontor des Deutschen Sparkassenverlags
Dienstag, 12. Oktober 2010 von 18 bis 20 Uhr
„Was sind ‚Neue Medien’? Wie verändern sie Menschen, Wirtschaft, Gesellschaft und Kunst“
mit Professor Peter Weibel, Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie und Professor Dr. Alexander W.Roos, Rektor der Hochschule der Medien.
von Kristin Tecles
Nachdem unsere Installation „senses reconnected“ bereits großen Anklang auf der MediaNight in der HdM gefunden hat, folgt nun der zweite, weit aus größere Auftritt: Ab dem 30. September wird „senses reconnected“ für 2 Wochen im Haus der Wirtschaft in Stuttgart zu sehen sein.
Dafür müssen nun das gesamte Stahlgerüst und alle Elektronikteile beschriftet, verpackt und transportiert werden. Über diese logistische Herausforderung haben wir uns bereits in der Konzeptionsphase Gedanken gemacht: Deshalb wurde das Gerüst so konstruiert, dass die Einzelteile eine maximale Länge von 3 Metern nicht überschreiten um in einen Transporter zu passen. Alle Verpackungs- materialien wie beispielsweise für die extrem empfindlichen Lighttubes, wurden aufbewahrt und werden nun wieder verwendet um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Innerhalb von zwei Tagen wurde die gesamte Installation verpackt und eingeladen. Für den Aufbau haben wir einen Tag im Haus der Wirtschaft bis wieder alles einwandfrei laufen muss.
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„senses reconnected“ wird im Haus der Wirtschaft im Rahmen der Ausstellung „Der Mensch und seine Verbindungen“ gezeigt und behandelt das Teilthema „Medien“. Wir haben die gesamte Konzeption und Realisation der Installation bereits auf dieses Thema ausgerichtet.
Zur Vernissage am 30. September um 18:00 Uhr sind alle Event- und Kunstinteressierten Herzlich Willkommen.
von Kristin Tecles
Olafur Eliasson in der Ausstellung Innen Stadt Außen. Berlin, Martin-Gropius-Bau, bis zum 9. August. Mein Sommererlebnis fand genau dort statt. Ohne das ich es erahnt hätte.
In der Ausstellung befand sich die letzte und vielleicht grösste Installation der vorgestellten Exponate am Ende, eine Welt bestehend aus Licht und Nebel.
Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau Fotografie©Ursula Drees
Durch eine Spezialtür betrat man erst einen in helles weiss getauchten Dampfraum. Man konnte kaum einen Schritt gehen, die Orientierung ging verloren, denn nur 25 cm Blickweite eröffneten sich im dichten Dunst.
Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau Fotografie©Ursula Drees
Langsam ertasteten die Füsse den Boden und angestrengt starrte man in die Licht und Farbwand. Dann endlich wurden wenige Konturen sichtbar, mit der Gewöhnung fanden sich erneut Grenzen des zerfallenen Raums.
Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau Fotografie©Ursula Drees
Die Illusion des Auges wurde neutralisiert und der Gang führte zu voll gestättigten Farbräumen, von Blau zu Lila, zu Pink zu Rot zu Gelb. Im Blau sieht man Konturen im Rot lösen sie sich auf.
Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau Fotografie©Ursula Drees
Erst wenn ein anderer Mensch keine 30 cm vor einem steht sieht man ihn. Wenn Farbe den Weg versperrt? Wenn wir merken wie Farbe an Dichte gewinnt, wenn Farbe Kontraste zulässt und sie schluckt.
Es ist ein soziales Experiment, was geschieht wenn die formalen Gegebenheiten verschwinden? Wie gehen Menschen miteinander um, die in eine solche unwahrscheinliche Welt, einen Raum ohne feste Grenzen geraten?
Beitrag zum Sommererlebnis von Ursula Drees
Geschlossene Installation aus 3 Räumen: Aussenraum: 4 Seiten Projektionswände, Innenraum: Eingangsschleuse und Hauptraum
Idee: Verbindungen / Stillleben (Arbeitstitel)
Je besser netzwerkbasierte Baumstrukturen organisiert sind, desto höher deren Effizinz, Schnelligkeit und Frequenz. Marshall McLuhan beschrieb dieses Phänomen mit dem Ausdruck: all-at-once-ness. Tag und Nacht werden Informationen generiert und dem User dargeboten. Was ist wichtig, was unwichtig? Ist der User überhaupt noch in der Lage alles zu verarbeiten oder geht er in der vorlauten Flut unter.
„Stillleben“ ist das Leben in der Stille, wo Informationen nicht zur Last werden. Das Medium soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
Kernsatz
Welche Lebenswirklichkeiten bestimmen unsere Ruhe: digitale Vernetzungen oder menschliche Verbindungen?
Model Thomas Nathan: Papier, Pappe, Styrophoamkugeln Fotografie©Ursula Drees
Beschreibung
Aussenwandbespielung: Information der Lebensrealität: Menschenmassen Fussgänger, Auto-, Zug-, Flugverkehr mit Mengen und Zeitangaben der Verkehrsverbindungen, Mobilität, Flexibilität, Bewegung in jeder Form. Lärm, Überfüllung, Twitternachrichten, Wallposts, Selbstdarstellungen im ständigen Informationsflut.
Innenraum: Eingangsschleuse: Reduktion der Informationsquellen und des summenden Soundteppichs, der Aussenwelt. Auditive Suggestivnachrichten fokussieren den Besucher auf den nächsten Raum.
Hauptraum: neun 1m hohe Säulen mit Leuchtkugeln von ca. 20cm Durchmesser angeordnet in einem symmetrischen Quadrat fordern den User auf die Hand aufzulegen. Es wird der Puls abgenommen und die Kugeln leuchten in der entsprechenden Pulsfrequenz. Parallele akustische Signale zur Unterstützung der Pulsfrequenz werden zu einem Leuchtsignal. Auf einem überdimensionierten Wanddisplay werden die Signale durch Computer generierte Grafiken abgebildet. Ein stets Verändern, Wachsen und Schrumpfen der Bilddaten in einem die Leuchtkörper imitierenden 3×3-Matrix.
Model Thomas Nathan: Papier, Pappe, Styrophoamkugeln Fotografie©Ursula Drees
Interaktions – Spielsystematik
Bei Auflage beider Hände auf eine Kugel wird der Puls gemessen und in Licht- und grafische Signale umgewandelt. Bei mehreren Usern entsteht ein kollektiver „Raumpuls“. Die Schnelligkeit der jeweiligen Raumpulse werden farblich in Stark, Mittelwertig und Schwach getrennt. Ein drucksensitiver Fussboden nimmt Raumbewegung ab, koordiniert sie mit den Pulswerten, errechnet Stress oder Ruhefaktoren, die jeweils auditiv und visuell auf dem Display abgebildet werden.
von Thomas Nathan
Offen begehbare Rauminstallation
Idee: Verbindungen / Through The Looking Glass (Arbeitstitel)
Mit multiplen Identitäten agieren wir im Raum der Wirklichkeit und jenem der virtuellen Realität. In der virtuellen Realität wird unser Dasein simuliert, eine genaue Differenzierung des Seins und unseres Spiegels wird durch steigende Darstellungsqualität und Immersionsgrad unmöglich. Die Installation lässt uns durch den Spiegel schauen, Ursprung und Verschiebung greifen dialogisch aufeinander zu, erzeugen Individualitätsunschärfe.
Kernsatz
Die Eigenständigkeit des virtuellen Ichs nimmt Überhand. Ursache und Wirkung versinken in Unschärfe.
Model von Nadja Weber: Papier, Transparentpapier Fotografie©Hartmut Ulmer
Beschreibung
Eine interaktive Bodenplatte im Schachbrettmuster mit farbigen Markierungen begrenzt den Installationsraum. Diese Fläche wird durch mehrere senkrechte Spiegelflächen halbiert. Besucher können das Geschehen der Installation von beiden Spiegelseiten betrachten. Die Bildwelten beider Spiegelseiten unterscheiden sich. Auf einer Seite entstehen durch dialogisches Interagieren mit der Spiegelfläche virtuelle Besucher und ein eigenständiger farbiger Umraum. Besucher können die Farbkompositionen aktivieren und andere virtuelle Bewohner beleben.
Model von Nadja Weber: Papier, Transparentpapier Fotografie©Ursula Drees
Ebenso lässt sich der Spiegel visuell durchschreiten. Das virtuelle Leben erscheint rückseitig. Eine abweichende Welt wird abgebildet. Vor dieser Betrachterperspektive vereinen sich die virtuellen Menschen und die Schattenrisse der wirklichen Besucher zu einer flächigen Komposition. Einige Umrisse erhalten Marionettenpuppenseilzüge. Der Besucher ist durch technische Schnittstellen befähigt, die Marionetten zu lenken. Mit steigender Besucherzahl verdichtet sich der virtuelle Raum, so wie er bei abnehmender Besucherzahl in den ursprünglichen Raum aus Schachbrettboden mit Spiegelfäche zurück versetzt wird.
Model von Nadja Weber: Papier, Transparentpapier Fotografie©Ursula Drees
Interaktions – Spielsystematik
Bei einer Annäherung an die Spiegel entwickelt sich das virtuelle Eigenleben. Mit steigender Interaktion der Besucher verändert sich die Darstellungsqualität der Bewohner im virtuellen Spiegel. Schattenrisse werden zu ausgeformten Gestalten. Farbige Elemente blitzen auf und beleben bei Aktivierung durch die Besucher weitere virtuelle Gestalten. Zwei Betrachterperspektiven werden angeboten: 1. die des tatsächlichen Umschreitens der Spiegelfläche und 2. die der Simulation, wo Überlagerungen der agierenden Besucher mit deren virtuellen Abbildungen stattfinden und weitere Interaktionsschnittstellen präsentieren.
von Nadja Weber