Dieses Semester steht das Rennen im Vordergrund. Ein spannendes Gegeneinander zweier Teams, in denen die Spielenden miteinander Rätsel unter Zeitdruck lösen. Diese Emotionen werden im Lichtkonzept aufgegriffen. Wir haben uns dafür entschieden die Spielhälften in die jeweiligen Teamfarben zu tauchen. Dies erreichen wir durch flächiges Licht an den Stirnseiten des Raumes, die ihr Licht auch auf die Seitenwände werfen. Um eine deutlichere Trennung der Teams zu haben und eine kontrastreichere, spannendere Stimmung zu erzeugen werden kleine Spotscheinwerfer entlang der Seitenwände gestellt und an die Deckenkonstruktion gehangen. Sie werfen Lichtsäulen an die Wände. Die Helligkeit des Raumes passt sich der jeweiligen Spielesituation an. Hier arbeiten wir auch mit dem Kontrast der Lichtsäulen. Je höher der Kontrast, je schneller die Lauflichteffekte, desto höher die Dringlichkeit.
Zudem arbeiten wir mit weißem Licht. Es fällt von hinten auf die spielenden Personen. Bevorzugt wären wir hier mit hartem Licht gegangen, haben uns dann aber aufgrund der Unberechenbarkeit der Position, an der sich die Spielenden befinden könnten, für eine flächigere Lichtquelle entschieden. Warmweißes Licht und kaltweißes Licht werden gegenübergestellt. Sie unterstützen die Dramaturgie. Auf den Personen entstehen so hauptsächlich durch den Winkel des kaltweißen Lichtes mehrere Kanten und Formen, während die restlichen, im Schatten liegenden Körperteile durch das Umgebungslicht der jeweiligen Teamfarbe aufgefüllt wird. So erhalten wir noch mehr Kontraste und eine höhere Spannung.

Da es sich aber auch um ein Rätselspiel handelt, die auf den Raum verteilt sind, muss für Verständlichkeit gesorgt werden. Die Aufmerksamkeit der Spielenden wird mit jeweils zwei beweglichen Scheinwerfern pro Teamseite gelenkt. Sie leuchten mittig vom Raum von beiden Seiten auf die jeweilige Hälfte. Die Spielenden erkennten durch den Lichtkreis ihren geforderten Standort, gleichzeitig heben wir wichtige Interaktionselemente hervor. Dies wird dadurch unterstützt, dass hinter den nicht direkt ersichtlichen Spielgegenständen LED-Streifen angebracht werden, welche im relevanten Moment aufleuchten. Die Lichtaura lenkt die Spieleraufmerksamkeit.

Beim Lösen der Rätsel gibt es nur wenige richtige Wege. Die Spielenden bekommen Rückmeldung über die Richtigkeit oder ob es falsch ist was sie tun. Wenn etwas falsch ist, kommt Rot und bei Richtig wird das Licht auf Kaltweiß gestellt.
Wir haben uns gegen das klassisch bestätigende Grün entschieden. Auch wenn das naheliegend wäre. Aber eine weitere Farbe muss verstanden werden, außerdem wird den Spannungs- und Showcharakter erhöht. Diese Effekte begrenzen sich hierbei auf die jeweiligen Teamseiten und sollten so wenig wie möglich darüber hinauswirken, da die Spielenden die Rätsel unabhängig voneinander lösen. Ein Team kann sich gerade in einem Rätsel befinden und es wird die Unterstützung benötigt, während das andere Team schon längst fertig ist und andere Lichtinfos benötigen.

Das Licht auf die jeweilige Teamseite zu begrenzen, wird eine Herausforderung dieses Semesters. Die Wände sind nicht wie meist üblich Schwarz, sondern Weiß. Das Licht im Raum wird stark reflektiert, selbst kleinste Lichtquellen haben weitreichende Auswirkungen. Hier müssen die Helligkeiten und die Kontraste der Lampen präzise gewählt und gemessen werden, unter anderem auch dadurch, dass das Spiel von Projektoren auf die Spielfläche projiziert wird. Die ambiente Helligkeit darf zwecks Erkennbar- und Nutzbarkeit die der Projektoren nicht überschreiten. Die Projektoren müssen zudem präzise ausgerichtet werden. Sie dürfen sich im Laufe des Spiels nicht bewegen, da jede noch so kleine Bewegung durch die Distanz zur Fläche verstärkt wird.

Die Projektoren sind wie ein Großteil des Licht- und Tonequipments an Traversen befestigt, die mit Kettenzügen an der Decke befestigt sind. Durch die fehlende starre Verbindung der Traversen können diese in Schwingung gebracht werden. Die beweglichen Scheinwerfer mussten wir daher gründlich dahingehend testen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Anfahrt und das Abbremsen für zu viel Vibration sorgen, selbst bei langsamen Geschwindigkeiten. Erste Überlegungen, die Scheinwerfer mit mehreren starren Lampen zu ersetzen, wurden aufgrund der Unflexibilität verworfen. Wir befestigen die beweglichen Scheinwerfer an langen Gerüstsäulen. Sie stehen auf dem Boden und werden mit Gewichten vor einem Umfallen gesichert.
Das Lichtkonzept dieses Semesters erzeugt ein Gefühl des Miteinanders und gleichzeitig des Gegeneinanders, mit Spannung und Herausforderung, die verständlich und subtil bleiben soll. Zusammengefasst ist es ein Konzept der balancierten Kontraste.
Beitrag von Lukas Sabo