Sponsoring
Sponsoring ermöglicht eine jede Installation. Ohne Geld, Know How, Requisitenspenden und Technikzustellungen kann keine Studioproduktion an der HdM realisiert werden. Es ist für den Studiengang nicht sinnstiftend, Gelder für besondere und auch nur einmalige Anschaffungen in den Sektionen Bühnenbau und Requisite bereitzustellen. Das gibt das Budget einer Hochschule, eines Studiengang nicht her.

Bei Medienanschaffungen ist das ein wenig anders. Wir haben im Lager jede Menge grundsätzliche Medien vom Projektor, LED Stripes, Mikrokontroller, Boxen, 3D Drucker, Kleinelektronik usw. Aber nicht jeder Projektor oder LED-Wand passt genau auf das Anforderungsprofil einer bestimmten Produktion. Da kommt das Sponsoring ins Spiel. Denn so wie es hier auf dem Bild ist, so soll es auch jetzt wieder aussehen.

Die Spielwiese mit einer Grössenabschätzung für eine Spielfläche ©Studioproduktion EventMedia
Genauso ist das für die Szenografie zutreffend. Mal wird mit viel Holz, Tapeten, Teppichboden usw. gearbeitet. Manchmal ist es Plexiglas, Metall oder andere Materialien, die die Szene gestalten.
Es geht um Geldzuschüsse, um Sachspenden oder -Zuschüsse. Die Technikzustellungen gehen auf die bestimmten Anforderungen der Mediaplanung ein. Da benötigen wir besondere LED Walls, Boxensysteme, Rechner, bestimmte Projektoren, Mediensteuerungssoftware usw. und das wird uns für einen bestimmten Zeitraum zu Verfügung gestellt.
Das Sponsoring ist für diese Bereiche zuständig. Ganz einfach ist das nicht. Wir konkurrieren mit anderen Produktionen der HdM, die Budgets sind auf Firmenseiten eng bemessen und oder auf bestimmte Sponsoringarten fokussiert. Es ist wichtig, potentiellen Sponsoren die Vorteile einer Partnerschaft zu verdeutlichen.
Dafür haben wir ein Sponsorgenpackage. Es wird im Expose und den ersten Konzeptzeichnungen oder Visualisierungen die Produktion erklärt. Es werden erfolgreiche vergangene Produktionen und deren Preise aufgeführt und eine Liste der Vorteile und Chancen für Sponsoren verdeutlichen die verschiedenen Sponsoringoptionen. Es gibt drei Pakete mit unterschiedlichen Preiskategorien: Basic, Premium und Deluxe.
Wir bieten PR-Möglichkeiten auf verschiedenen Plattformen, wie unserer Website eventmedia-produktion.de unseren Social-Media-Kanälen (Facebook, TikTok, Instagram) und auf der im Juli anstehenden Media Night.
Anhand der Liste vergangener Sponsoren wird die Werbung eingeleitet. Die Liste wird überarbeitet und um neue potentielle Sponsoren erweitert. Erst wird jeweils angerufen, Ansprechpartner*Innen ermittelt, dann das Package geschickt und zeitnah nachgefasst. Einige Firmen lassen einen direkten Kontakt nicht zu, da vertrauen wir auf unsere Überzeugungskraft durch das Package und der einleitenden Email.

Bild vom Schreibtisch und allen Sponsoring Files©Studioproduktion Event Media
Diese Email entwickelt sich im Laufe der Zeit. Verschiedene Versionen, die zu den Ansprechpartner*Innen passen, werden entworfen. Manche Ansprechpartner*Innen sind uns bekannt, da wird die mail persönlicher, bei anderen ist das nicht der Fall. Da wird ein freundlicher, erklärender, werbender Ton angeschlagen. Es ist eine sensible Tätigkeit. Sie hängt nicht nur vom schriftlichen Know How ab, sondern wenn telefonische Kontakte entstehen, dann geht es auch um die Tageskonstitution. Man kann nicht immer anrufen, dafür muss die richtige Stimmung gefunden werden. Die ist in der Regel eine freundliche und durch Überzeugung geprägte Laune. Jedes Gespräch ist herausfordernd, denn unterm Stich sind wir Bittsteller. Wir haben einige Argumente auf unserer Seite, das stimmt, aber es handelt sich um Soft Facts. Die überzeugen deutlich weniger als harte Fakten. Harte Fakten sind Angebote, die kaum zurück zuweisen sind, die durch einen so deutlichen Vorteil geprägt sind, dass es einen umhaut. Das bieten wir nicht an.
Unsere Argumente wirken in einem langfristigen Bereich. Immerhin unterstützt man die Hochschule der Medien. Die ist ja wirklich nicht schlecht aufgestellt. Auch die direkte Unterstützung eines Kurses ist eine gute Leistung, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Studierenden. Den wir dürfen etwas ausprobieren, experimentieren, vielleicht sogar angewandt Forschung betreiben. Damit kann sich eine unterstützende Firma durchaus stark machen. Das ist was wert.
Aber mit Ablehnungen muss immer gerechnet werden. Die bekommt man wie zu erwarten öfter. Diese Frustration darf nicht in die Telefonstimme überführt werden. Es hat viel mit innerer Sicherheit zu tun.
Dem darf noch hinzugefügt werden, dass heutzutage vor allem schriftlich kommuniziert wird. Email, SMS, What’s App und so weiter. Man schreibt. Ich telefoniere fast nie. Es kostet mich Überwindung mit Menschen zu sprechen, die mir unbekannt sind. Ich bin eher ein introvertierter Mensch, das Schreiben liegt mir deutlich mehr. Wenn ich Menschen direkt vor mir habe, kann ich viel besser reden und mitteilen, beim Telefonieren habe ich die grösseren Schwierigkeiten. Selbst mit Freunden treffe ich mich lieber, als dass ich telefoniere. Aber genau das Telefonieren ist einer der wichtigsten Tätigkeiten beim Sponsoring. Alles Geschriebene ist leise und kann leicht ignoriert werden, aber ein Telefonat eben nicht. Da muss ich aus mir heraus treten und meine Comfort Zone verlassen. Eine Lernerfahrung immer wieder aufs Neue.
Das alles begleitet die Produktion über des gesamten Zeitraum. Anfangs geht es verstärkt um Geldzuwendungen. Nach der Beendigung des Feinkonzepts können die Anforderungen für Sachsponsoring aufgestellt werden. Dann fließt die Arbeit auch in diesen Bereich hinein.
Wir hoffen natürlich, dass wir jedes Mal genügend Mittel zusammen bringen. Denn nur mit Hilfe der Sponsoren oder durch Spenden ist die Produktion möglich.
Beitrag von Ursula Drees