Wir sind am Ende des Semesters und somit auch am Ende unserer Studioproduktion angelangt.
Das Ergebnis, was wir an der MediaNight präsentierten, war ein Erlebnisfilm, der durch unsere Räume führt. Doch wie genau sah unsere Installation letztendlich aus und was steckte überhaupt dahinter?
Deshalb nochmal kurz von Anfang:
Wir wussten bereits zu Beginn des Semesters, dass es wieder eine virtuelle MediaNight geben würde und unsere Installation somit von keinen Besuchern betreten wird. Trotzdem starteten wir voller Vorfreude mit einem vollständig ausgearbeiteten Konzept im Gepäck Anfang Dezember an der Spielwiese mit dem Bau der Installation. Nach den verschärften Corona Regeln ab Mitte Dezember, die uns sehr getroffen haben, sah alles danach aus, als hätten wir keine andere Möglichkeit als das Ganze virtuell umzusetzen. Jedoch bedeutete für unser gesamtes Team Event Media das körperliche Erleben einer Installation, weshalb wir uns trotz schwieriger Umstände dafür einsetzen, die Räume physisch zu bauen.
Glücklicherweise hatte Marcs Oma Wohnräume zur Verfügung, die groß genug waren und die wir für einen längeren Zeitraum nutzen konnten. Jedoch hatten wir fast keine technischen Mittel der HdM zur Umsetzung, also arbeitet die Regie mit Hochdruck ein Havariekonzept aus, wir wir das Ganze mit unseren Mitteln umsetzen konnten.
Doch worum geht’s in unserer Installation überhaupt?
Ozymandias ist der Titel des Gedichts von Percy Shelly. In dem Gedicht wird von einem Wanderer erzählt der eine zerfallene Statue in der Wüste findet.
Der Schriftzug des Sockels enthüllt dass hier Einst das mächtige Königreich des Ozymandias stand. Jetzt ist davon nur noch ein Trümmerhaufen übrig im endlos leeren Sand.
Das Gedicht hat uns letztlich dazu inspiriert eine Installation über die Schönheit des Zerfallenden zu machen.
Die Statue Ozymandias und das Gedicht bilden den Rahmen dieses Erlebnis. Den im Gedicht beschriebenen Zerfall zeigen wir in unseren Räumen in abstrakter und unterschiedlicher Art und Weise.
Zuerst sieht man wie im Gedicht eine Wüsten Umgebung mit der Vollkommenen Statue des Ozymandias. Dann setzen wir das Szenario in die Urbanen Welt. Hier sieht man durch die Gasmaske eine zerfallene Umgebung in der sich die Pflanzen ihren Raum zurück holen.
Beim Gasmaske absetzen befindet man sich in diesem Naturraum. Hier haben die Pflanzen die Herrschaft übernommen.
Jedoch findet auch da Zerfall statt. Diesen kann der Besucher anhand der Pflanze in der Mitte steuern. Das Video zeigt dann den Zerfall einer Pflanze was wieder überleitet in den nächsten Raum, in dem wir innerhalb eines organischen Systems sind.
Schimmel setzt sich dort an wo etwas zerfällt, ist aber selbst ein organisches Element das wächst.
Um die Narration abzuschließen sieht man zum Schluss den Wüstenraum mit der zerbrochenen Statue wie sie im Gedicht beschrieben wird.
Wie sah die Umsetzung letztendlich aus?
Bühnenbau:
Die Statue war von Beginn an lange im Gespräch. Letztlich wurde sie aus einer Schaufensterpuppe gebaut, die mit Modelliergips überzogen wurde. Im Pflanzenraum wollten wir eine Wald Umgebung simulieren, den Boden haben wir daher mit Kunstmoos,vertrockneten Blättern und Ästen bedeckt.
Programmierung und Zeitrafferaufnahmen:
Die Interaktion mit der Pflanze, welche auf Berührung ein Video abspielen sollte haben wir in Arduino programmiert. Die Zeitrafferaufnahme selbst wurde sozusagen im „Home Office“ erstellt. Ebenso die Zeitrafferaufnahmen des Schimmels welche über mehrere Tage hinweg durch abgeschlossene Petrischalen aufgenommen wurden.
Animation:
Die Animationen der Wüstenstadt wurden in Blender erstellt. Die Stadt haben wir vorher gezeichnet und dann mit Wüste und dem Sonnenuntergang kombiniert.
Die Aufnahmen, welche man durch die Maske sieht haben wir auf einem Lost Place Gelände aufgenommen und später ebenfalls mittels Blender getrackt und dort dann die Pflanzen eingefügt.Hätten wir reale Besucher in diesem Raum gehabt hätten wir das ganze mittels Virtual Reality umgesetzt.
Licht:
Um die richtige Lichtstimmung zu erzeugen haben wir mit mit Astera lights der HdM gearbeitet und beispielsweise den Pflanzenraum grün gecolourcoded, oder den Wüstenraum orange. Mithilfe einer kleinen konnten wir auch die richtige Atmosphäre erzeugen. Probleme gab es jedoch bei der Beleuchtung, wir mussten die Räume abdunkeln, um die Projektion sehen zu können. Dazu haben wir die Fenster mit Karton und schwarzem Stoff abgedeckt.
Sound:
Den Sound konnten wir diesmal nur in Stereo direkt für das Video konzipieren. Wir haben uns jedoch trotzdem an den realen Sounds aus dem Raum bedient, um für das Video die passendste Atmosphäre zu schaffen. Zudem haben wir auch das Gedicht selbst eingesprochen und ins Video integriert.
Videodreh:
Das Video entstand innerhalb von vier Drehtagen. Der Videodreh fand jeweils zwischen den Aufbauten statt, am Tag davor wurden jeweils die Umgebungen der einzelnen Räume entsprechend hergerichtet und daraus ein kurzes Shooting Script erstellt, um die Zeit vom Videodreh minimieren zu können da wir nur immer zu zweit sein konnten. An manchen Stellen mussten wir jedoch etwas tricksen, da man etwa die Pflanze in echt gut gesehen hat, im Video dagegen allerdings kaum.
Das Ganze haben wir dann in der Post-Production gelöst, sodass man die Interaktion mit der Pflanze gut versteht.
Alles in allem können wir sagen, dass wir dieses Semester immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert wurden und unser Projekt einen einzigen Zerfall darstellte. Wir als Team sind jedoch sehr froh, auch diese ungewöhnliche Event Media StuPro gemeistert zu haben und sie trotz der aktuellen Umstände versucht haben bestmöglich umzusetzen.