Idee und Konzept: Unterschiede und Beispiele

Am Anfang steht die Idee.

Die Idee beinhaltet die Überlegung, welches Erlebnis und welche Reaktion beim Betrachter/Besucher erreicht werden soll.

Die wichtigen Ankerpunkte innerhalb der Idee sind Genre, Handlung, Mechanismus und Aufbau.

Wir wollen einen Erlebnisraum zu gestalten. In vergangenen Installationen wurden oftmals Spiele entwickelt. Das möchten wir nicht machen. Wir wollen einen Raum gestalten, der jedem Besucher ein individuelles Erlebnis beschert und der von jedem Besucher individuell besucht werden kann.

 

Bild: lukbar/ thinkstock, http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22491-2018-03-06.html (Stand: 24.05.2018)

 

Als Thema wählen wir Synästhesie. Ein weitgehend unbekanntes Phänomen der Vermischung von Sinnen, welches nur wenigen Menschen zugänglich ist. Unsere Idee ist es, Synästhesie für jeden Menschen erlebbar zu machen.

Aufgrund der Wahl des Genres können wir auf die Überlegung einer Spielidee verzichten.

Der Besucher soll die Verbindung von Farbe, Klang, Form und Bewegung mithilfe von interaktivem LED-Boden, einem Theremin und individuell ansteuerbaren LED-Leuchtkugel-Ketten erfahren. Indem ein Element bedient wird, sollen weitere reagieren. Dadurch soll der Besucher die Verbindung zwischen den getriggerten Sinnen herstellen.

Der Raumaufbau soll schlicht, aber beeindruckend sein. Die verschiedenen mechanischen Elemente sollen individuell ansteuerbar sein. Dadurch können individuelle Gesamteindrücke entstehen.

Um die Vision für jeden festzuhalten, haben wir ein Exposé formuliert.

 

Bild: Franziska Schicht

 

Ausgehend von der Idee wird das Konzept entwickelt. Mithilfe des Konzepts wird festgelegt, wie die Idee konkret umgesetzt werden soll.

Im Konzept wird festgelegt, wie die Idee ganz genau umgesetzt werden soll. Dazu gehört die Anordnung der Elemente LED-Boden, Theremin und LED-Leuchtkugeln. Wie reagieren die Elemente miteinander und welche Reaktion soll beim Besucher erreicht werden. Detailliert müssen alle Möglichkeiten durchdacht und entschieden werden. Skizzen und Modelle, sowie Prototypen und Tests helfen dabei, Entscheidungen zu treffen und offene Punkte zu finden.

 

Bild: Franziska Schicht

 

Ein Teil der Idee ist es, Formen auf dem Boden zu bespielen und bei Berührung diese Formen in Farben an den Leuchtkugeln an der Wand aufzulösen.

Hier wird im Konzept festgehalten, was auf dem Boden zu sehen ist. Dabei ist einerseits das Muster wichtig, aber auch die räumliche Tiefe und die Bewegung des Bodens. Welche Veränderungen sind zu sehen, sobald sich ein Besucher auf dem Boden bewegt und was passiert, wenn es mehrere werden.

Auf dem Boden sollen geometrische Formen erscheinen. Hier wird ganz konkret festgelegt, welche Formen es sein sollen, wie groß sie sein müssen, um ein „auftauchen“ zu simulieren und in welcher Weise sie auf die Berührung des Besuchers reagieren. Damit sich die Formen an der Wand in Farbe auflösen, muss definiert werden, wie der Übergang von Boden zu Wand aussehen soll und ich welcher Form die Farbe von den Leuchtkugeln wiedergegeben werden soll. Hierfür sind auch verschiedene Skizzen angefertigt worden, um eine Entscheidung zu treffen.

 

Bild: Franziska Schicht

 

Die weitere Idee ist, dass der Besucher den Zusammenhang zwischen Ton, Bewegung und Farbe herstellt. Dafür bauen wir ein Theremin. Das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument, mit dem der Besucher einerseits durch Bewegung der Hände über Sensoren Töne erzeugen kann. Andererseits wird eine Form an den LED-Leuchtkugeln abgebildet, die sich entsprechend des Handverlaufs bewegt und sich in der Farbigkeit verändert. Im Konzept legen wir u.a. fest, wie groß das Theremin sein muss, wie es programmiert ist, welche Farbe für welchen Ton steht und welche Töne überhaupt zu hören sind.

Das Konzept beinhaltet sämtliche detaillierte Informationen, die die Umsetzung der Idee betreffen.

 

– von Franziska Schicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert