Magische Naturwelt – Die Rolle des Colorgradings

Die magische Naturwelt von Plantasia wird mithilfe eines Colorgradings der Naturfotografien erstellt. Die veränderte Farbgebung ermöglicht ein neuartiges Erleben von bekannten Strukturen.

Für das Training der KI ist eine große Menge an Bildern notwendig. Somit ist es unmöglich, alle Bilder einzeln zu bearbeiten. Mit der Stapelverarbeitungsfunktion in Photoshop kann einer größeren Anzahl an Fotos auf einmal eine neue Farbgebung verliehen werden. 

Dabei wird eine Aktion angelegt, welche alle Arbeitsschritte während der Bearbeitung eines Bildes aufzeichnet. Mithilfe der Stapelverarbeitung werden anschließend alle aufgezeichneten Arbeitsschritte auf eine größere Auswahl an Bildern automatisch übertragen. 

Es wurden vier Farbtöne für die die Bearbeitung ausgewählt. Diese basieren auf der Farbgebung der Naturwelt des Avatarfilms. So entstanden Naturfotos in türkis-, lila-, blau- und magentafarbenem Erscheinungsbild. Die Monochromie der Fotos entspricht jedoch nicht der erwünschten Wirkung. Es fehlen Farbunterschiede und blickführende Akzente, um die Präsenz der Fotos zu stärken. 

Colorgrading erster Versuch
Fotos von links nach rechts: Caro Abkai, Caro Abkai, Sophia Walter, Lisa Michel

Daher wurden die Fotos mehrfarbig bearbeitet. Das gelingt besonders gut bei der Blüten-Kategorie. So weisen bereits die Originalbilder eine hohe Farbvielfalt auf. Diese lassen sich besonders gut durch neuartige Farben ersetzen und mithilfe einer erhöhten Sättigung verstärken. Eine besondere Herausforderung stellen jedoch monotonere Kategorien, wie die der Bäume dar.

Mehrfarbiges Colorgrading
Fotos von links nach rechts: Caro Abkai, Louisa Handt, Caro Abkai, Lisa Michel

Bei Waldaufnahmen dominieren Grüntöne, welche im schlechtesten Falle eine sehr geringe Abstufung aufweisen und zu einer Monochromie führen. Hier muss das grüne Farbspektrum fein unterteilt werden, sodass die einzelnen Grünnuancen mit neuartigen Farben ersetzt und Feinheiten herausgearbeitet werden können. 

Das Farbeschema wurde um Rot- und Gelbtöne ergänzt. Dadurch entstehen stärkere Farbakzente. Sie bilden einen hohen Kontrast zu den ursprünglichen Farben und binden den Blick des Betrachters. 

Fotos, die nach der ersten Stapelverarbeitung nicht den Farbansprüchen genügen, werden bei neuen Durchläufen integriert oder einzeln nachbearbeitet. Die Stapelverarbeitung liefert besonders gute Ergebnisse bei Fotos, die sich vom Bildaufbau und Farbverhältnis leicht ähneln. Eine Einteilung der Originalfotos in kleinere Kategorie ist somit sinnvoll. 

Eine weitere Möglichkeit mehr Varianz in die Farbgebung zu bringen, ist die Durchführung von vielen verschiedenen sehr kleinen Bearbeitungsschritten im Bereich des Farbtons, der Sättigung, der Farbbalance, der Tonwertkorrektur usw. Dabei können auch Farbräume verändert werden, die nicht speziell in diesem Bild, aber in anderen Fotos dieser Kategorie vorkommen. Werden diese Aktionen auf andere Bilder übertragen, können unvorhersehbare, neuartige Farbkombinationen entstehen und eine spannende Wirkung erschaffen. 

Farbintensives Colorgrading
Fotos von Caro Abkai

Beitrag von Louisa Handt

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