Regie


Der rote Faden

Projekte bestehen aus vielen verschiedenen Schritten und Aufgaben, die in einer bestimmten Reihenfolge abgeschlossen werden müssen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Wichtig ist dabei, dass alle Teammitglieder auf den sogenannten roten Faden achten und sich an die geplanten Abläufe halten. Wenn jedoch mehrere Mitglieder an einem Projekt beteiligt sind, kann es schwierig werden, diesen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Ein typischer Fehler, den wir bei der Konzeptionsentwicklung unbedingt vermeiden wollten, war der unendliche Kreislauf aus losen Ideen und Konzepten. Sobald sich die Gruppe auf etwas geeinigt hat, sei es bei einer Produktion wie unserer, die Form des Raumes oder das Spielkonzept, werden sehr schnell viele weitere Ideen davon abgeleitet. Jedoch bleiben die offenen Fragen aus den ersten groben Ideen weiterhin unbeantwortet.
 Um nicht in diesen Kreislauf zu geraten, haben wir jede neue Idee direkt hinterfragt und erstmal mit dem bestehenden Konzept verglichen. Das hat uns vor diesem Kreislauf geschützt.

Somit haben wir uns dadurch selbst Hindernisse gestellt. Die Entwicklung eines Konzeptes ist gerade in den Anfangsphasen unberechenbar und kann sich in unerwartete Richtungen weiterentwickeln. Durch unsere Vorgehensweise haben wir uns manchmal nicht von bestehenden Ideen loslösen können, auch wenn diese tatsächlich in späteren Arbeitsphasen unpassender wurden. Es ist schwierig, eine scheinbar gute Idee über Bord zu werfen. Schließlich kämpfen wir ununterbrochen mit Bedingungen.

In unserem Projekt hatten wir direkt zu Beginn die Grundidee einen musikalischen Interaktionsraum zu entwickeln. Durch die Entwicklung der Bühnenästhetik mussten wir jedoch die Musik, die am Anfang im Mittelpunkt der gewünschten Installation stand, ein wenig in den Hintergrund rücken.

Zwar ist der Ton für unsere Installation immer noch von sehr großer Bedeutung, allerdings ist sie nur noch eine große Unterstützung für das Spiel, um die Emotionen der Umgebung zu amplifizieren. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen und hat unseren Fortschritt vor allem zu Beginn sehr beeinträchtigt. Glücklicherweise konnten wir uns zusammen in einer Gruppendiskussion dazu entscheiden, dass der Ton nun im Vergleich zum Raum nur eine zweitrangige Bedeutung hat.

Zusammenfassend kann man sagen: Den roten Faden beizubehalten ist nicht immer das Einfachste. Wenn man jedoch geduldig mit dem gesamten Team kommuniziert und ehrlich mit sich selbst ist und somit hin und wieder mal nachgibt, ist es definitiv machbar den Fokus nicht zu verlieren.

Alle Fotos sind Eigentum der Studioproduktion Event Media

Beitrag von Philine Heinrich, veröffentlicht von Fjolla Molliqaj

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