Überlegungen der Bühne von Crossroads

Bühnenbau – das bedeutet in unserer Studioproduktion Crossroads – Zwischen Zwei Welten, einen Ort zu erschaffen, in dem alle Elemente, die unsere Produktion ausmachen, einen Platz finden, zeitweise hervorgehoben werden und insgesamt gut miteinander zusammenspielen. Dafür kann der Raum entweder neutral sein oder mit eigenen Komponenten zur Atmosphäre beitragen.

Für unsere ersten Überlegungen sind wir nach der Vision der Regie gegangen: Einen Raum zu schaffen, in dem mit vermutlich statischem Material ein Flug durchs Weltall inszeniert wird und der Besucher:innen dabei vollkommen einnimmt. Dies haben wir wörtlich genommen und einen zylinderförmigen Aufbau geplant, in dem es nur für den Ein- und Ausgang eine Unterbrechung gibt.

Nach dem Austausch mit unserem Tonteam wurde dieses Modell allerdings gleich wieder verworfen.
Ein besonderer Aspekt unserer Produktion Crossroads – Zwischen zwei Welten ist nämlich 3D – Sound, ein Soundsystem, mit dem Töne einem Ort im Raum zugewiesen werden können.
Dafür hat das Tonteam 24 Lautsprecher für unsere Installation geplant, für deren eigenes Volumen wir nicht nur Lücken finden müssen, jeder einzelne Lautsprecher hat zudem einen Abstrahlwinkel (in welche Richtung und wie weit gefächert ist der Sound eines Lautsprechers) und nach hinten/zur Seite einen Sicherheitsabstand.
Dadurch waren wir gezwungen, unsere durchgehende Wand aufzubrechen und einzelne Wandelemente mit Abstand zueinander zu platzieren. Diese technische Notwendigkeit hat uns auch stiltechnisch zum Umdenken gebracht. Uns gefiel ein Modell, welches mehr Raum lässt, in dem man sich selbst beweglicher und sich die Umgebung ausgedehnter anfühlt.

Insgesamt fehlte uns ein Verständnis dafür, wie unser Modell wirkt, wenn man sich wirklich im Raum befindet und die Wände nicht nur im Computer, sondern in 2,50m Höhe neben einem stehen. 

Die Lösung dafür war eine VR Brille! Mit dieser konnten wir ins Modell eintauchen und die Wirkung des Raums fühlen, ohne dass auch nur eine Wand physisch steht. 

Während eine Person aus dem Team durch die VR Brille sah und diktierte, wo eventuell noch LED-Panels fehlten und was anders platziert werden sollte, saß jemand anderes vor dem PC und konnte live Wände verschieben.

Das hat uns zur finalen Anordnung der LED-Wände gebracht.

PROJEKTION ODER LED

Mehrere Wochen hat uns außerdem die Frage beschäftigt, aus welchen Materialien unsere Wände sein und damit, mit welcher Technik sie bespielt werden sollen.

LED-Panels? Leinwände und Projektion?

Nach ein paar Tests und Vergleichen (auf dem Foto: LED-Wand aus dem Fernsehstudio neben schon gespannten Leinwände aus vorherigen Produktionen) haben wir uns nach einigem Abwägen für eine Konstruktion aus LED-Panels entschieden. Gegen Projektion sprach unter anderem die große Menge an benötigten Beamern, dadurch entstehende Lüftungslautstarke oder auch nicht so hohe Farbkontraste und Helligkeit wie bei LEDs.

DECKENGESTALTUNG

Für die Decke wollten wir Elemente einbauen, die den Raum optisch erweitern.

Dafür haben wir zum einen ebenfalls LED-Panels eingeplant, die Bewegung in den “Himmel” bringen und zum anderen Lichtfasern, die Sterne darstellen sollen. Mit beiden Techniken kombiniert wollen wir die Illusion kreieren, dass der Raum nach oben hin nicht begrenzt ist, und somit ein besonders einnehmendes Gefühl schaffen. 

Über mehrere Wochen bauten wir also digital neue Bühnenmodelle und warfen bei der wöchentlichen Besprechungen immer wieder einen Teil um.

Jetzt, wo das Modell steht, sind wir gespannt, welche Herausforderungen uns bei der Umsetzung begegnen. 

Eintrag von Nike Weber

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